Zu Beginn der Ära Tennisabteilung im TUS war diese Abteilung verständlicherweise kein homogenes Gebilde. Wie auch, wo doch Mitglieder aus allen Abteilungen und viele neue aufeinandertrafen. Auch war die Tennis-Abteilung noch nicht im TUS integriert. Was also tun? Es fehlten die sogenannten „Vertrauensbildende Maßnahmen“.

Hier wollten wir, Karlheinz Froböse, Karl-Heinz Linz, Hans-Dieter Hadasch und ich abhelfen. Die Lösung des Problems erschien uns in einem von uns zu veranstaltenden Tennisball, zu dem wir selbstverständlich die ganze TUS Familie einladen wollten. Wir waren der Meinung, dass ein Treffen außerhalb des Vereinsgeländes in einer angenehmen Umgebung der Atmosphäre und dem „sich Kennenlernen“ guttun könnte

Zunächst kamen Einwände vom Vorstand, nach dem Motto „Geselligkeit beim TUS findet im Vereinsheim statt“. Der Hinweis, dass der vorhandene Raum gerade für die Tanzfläche reichen würde verfehlte seine Wirkung nicht.

Wir legten also los. Ein passender Raum wurde gesucht und im Café Nancy gefunden. Eine Kapelle wurde organisiert, der Kartenvorverkauf geregelt (wir wollten ja mit dieser Aktion dem TUS nicht auf der Tasche liegen, was wir dann auch nicht taten) und die Probleme der Dekoration in Eigenarbeit geschultert. Sicher gab es noch mehr zu tun, was mir aber im Nachhinein nicht mehr einfällt.

Der Abend kam und der Zuspruch war groß. Die Tusler egal ob Tennisler, Faustballer, Turner oder Handballer zeigten Ihre Ausdauer im Schwingen des Tanzbeins.

Solche Tennisbälle wurden dann in der Folge öfters erfolgreich wiederholt. Bis sie dann dem Zeitgeist zum Opfer fielen. Bälle gibt es heute ja so gut wie keine mehr. Sie wurden ersetzt durch die sogenannten „After Show Partys“ im Anschluss an die unzähligen Preisverleihungen zu denen die Herren dann im T-Shirt mit dunkler Jacke kommen. Das sah bei uns damals ganz anders aus.

 Ob unser Ziel „Vertrauensbildende Maßnahmen“ damals erreicht haben. Ich weiß es nicht. Ein durchschlagender Erfolg war es sicher nicht. Es fiel einem kleinen Teil der Tusler einfach schwer, eine Abteilung zu akzeptieren die keinen Mannschaftsport betrieb. Hinzu kommt noch, dass Tennis zu dieser Zeit etwa den Stellenwert hatte wie heute Golf, also etwas elitär angehaucht.

Karlsruhe, den 24.04.2018  Manfred Schweiss

PS: Das oben gesagte ist meine persönliche Ansicht der damaligen Situation. Ganz sicher gibt es auch andere.

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